Kokain

Grundsätzliches

Kokain ist ein aus den Blättern des Cocastrauches (botanischer Name: Erythroxylum coca) gewonnenes, halbsynthetisches Tropanalkaloid. Die Blätter enthalten etwa 1% des Alkaloids Kokain.

Reines Kokain bildet bitter schmeckende, farblose Kristalle. Durch ein Vermischen mit Säure entsteht das gut wasserlösliche Salz Kokainhydrochlorid, welches meist mit anderen Substanzen gestreckt wird. Beliebte Streckmittel sind z.B. Milchpulver oder Zucker. Oft wird Kokain zur Steigerung der Wirkung auch mit dem billigeren Amphetamin oder Methamphetamin oder mit dem legalen Koffein versetzt. Besonders gefährlich und schädlich sind Mischungen mit Heroin und dem Nervengift Strychnin. Pures Kokain taucht sehr selten am Schwarzmarkt auf und wird ohnehin gerne von den Konsumenten gestreckt, um Überdosierungen zu vermeiden. Das Gemisch von Cocain und Heroin wird in der Scene als "Speed-Balls" bezeichnet.

Einnahme

Am häufigsten wird das pulverisierte Kokain zu einer Linie positioniert und mittels eines Papierstückchens oder eines Halmes in die Nase gesaugt (gesnieft).
Auch das Einreiben ins Zahnfleisch wird praktiziert (orale Einnahme), nebst der etwas selteneren intravenösen Anwendung.

Kokain ist aufgrund seiner zersetzenden Eigenschaft bei Hitze weniger zum Rauchen geeignet, deshalb ist hierfür die Verwendung von Kokain als freie Base wie beim „Crackrauchen“ oder „Freebasen“ als Methode entdeckt worden: Freebase ist chemisch verarbeitetes Kokain, das eine intensivere Wirkung hat. Durch das Erhitzen mit Ammoniak wird das Kokainhydrochlorid in die freie Base umgewandelt, wodurch der Reinheitsgehalt des ursprünglich gestreckten Kokains erhöht wird. Die so hergestellte Kokainbase wird geraucht.

Crack wird hergestellt, in dem das pulverförmige Kokainhydrochlorid mit Backpulver und Wasser verbacken wird. Das Kokainhydrochlorid wird dabei in die Kokainbase umgewandelt. Nach dem Verdunsten des Wassers bleiben weiß-gelbliche Kristalle (rocks) zurück, die aufgrund der knackenden Geräusche beim Rauchen als Crack bezeichnet werden.

Wirkung

Kokain zeigt sowohl eine starke, stimulierende Wirkung auf die Psyche, wie auch eine Wirkung auf den Blutkreislauf. Hierbei verengt es die Blutgefässe und hat dadurch einen lokal betäubenden Effekt. Die stimulierende Wirkung des Kokains hängt direkt mit der Beeinflussung der Neurotransmitter im Gehirn zusammen. Die Nervenzellen, die Dopamin, Noradrenalin und Serotonin enthalten, werden verstärkt aktiviert. So kommt es zu einer sehr starken Stimulation des zentralen Nervensystems, welches sich äußert durch:

  • Eine euphorische und gehobene Stimmung
  • Eine gesteigerte Wachheit und Aufmerksamkeit
  • Stark gesteigertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Sinkende soziale und sexuelle Hemmungen, verminderte Ängste
  • Motorische Hyperaktivität durch den Anstieg der Pulsfrequenz, des Blutdrucks, der Körpertemperatur sowie der Atemfrequenz

Charakteristisch für den Konsum von Kokain ist der phasenweise Verlauf der Rauschwirkung, bei der nach Abklingen der Euphorie negative Effekte in den Vordergrund treten können. Die positiv beschriebenen Stimmungen werden abgelöst von:

  • Innerer Unruhe, Nervosität
  • Stereotypische Bewegungen
  • Persönlichkeitsveränderungen: antisoziales und narzisstisches Verhalten
  • Gesteigerter Aggressivität und erhöhter Reizbarkeit
  • Angst- und Wahnvorstellungen (akustische und optische Halluzinationen)
  • Depressionen bis hin zu Suizidgedanken
  • Körperlichen und psychischen Erschöpfungszuständen
  • Der Körper wird insgesamt auf eine höhere Leistungsfähigkeit eingestellt. Allerdings wird ihm keine Energie durch das Kokain zugeführt, vielmehr werden seine Kraftreserven verbraucht. Daher sind meist auch unangenehme Wirkungen und Folgeerscheinungen mit dem Konsum verbunden.

Das Ausmaß der Wirkung, vor allem des stimulierenden, aufputschenden Effekts hängt sehr stark von der Konsumart, der Dosis und der Qualität des Stoffs ab.

Die häufigste Konsumform ist das Sniefen des pulverförmigen Kokainhydrochlorids. Die Wirkung entfaltet sich nach ein paar Minuten und dauert ca. 20 bis 60 Minuten an.

Beim intravenösen Konsum setzt die Wirkung bereits nach wenigen Sekunden ein. Das Gehirn wird schlagartig überflutet mit stimulierenden Substanzen, wofür auch Begriffe wie "Rush", "Flash" oder "Kick" gebraucht werden. Die Wirkung allerdings hält nur sehr kurz an, nach ca. 10 Minuten verschwinden die euphorisierenden Effekte.

Ebenso verhält es sich beim Rauchen von Kokain: schnelle Wirkung, kurze Wirkdauer. Kokain wird in Form von Freebase oder in Form des Derivats Crack inhaliert. Hierbei kann der Wirkstoff besonders schnell in die Lunge und darüber in den Blutkreislauf gelangen. Ebenso hoch ist jedoch auch das Risiko dieser beiden Konsumformen, da die Abhängigkeitsgefahr durch den schnellen Kick besonders hoch ist.

Gefahren

Die körperlichen Folgeschäden sind:

  • Schwächung des Immunsystems
  • Starker Gewichtsverlust
  • Schädigung der Blutgefäße
  • Schädigung von Leber, Herz und Nieren
  • Sexuelle Funktionsstörungen (Impotenz)
  • Rauchen vom Kokain schädigt die Lunge (Cracklunge)
  • Sniefen schädigt die Nasenschleimhaut und Nasennebenhöhlen, die Folge ist chronisches Nasenbluten, Verminderung des Geruchs- und Geschmackssinns
  • Kann Krampfanfälle auslösen
  • Spritzen kann lokale Infektionen zur Folge haben. Bei der Verwendung gemeinsamer Spritzbestecke droht die Infektion mit Hepatitis und HIV.
  • Während der Schwangerschaft führt Kokain zu Früh- und Totgeburten wie auch zu massiven Reifungsstörungen, die unter anderem die Fehlentwicklung des Gehirns und anderer Organe zur Folge haben.

Die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit ist hoch bis sehr hoch. Während die Gefahr einer körperlichen Abhängigkeit durch Kokain gering ist. Beim Absetzen treten nur mäßige Entzugserscheinungen auf.

Nachweiszeiten von Drogentests

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